FINIX

Was ist FINIX

Das Experiment ist Teil des REXUS-Zyklus 33/34 des deutsch-schwedischen Studentenprogramms REXUS/BEXUS. Das Ziel dieses Experiments ist es, Weltraumanwendungen von Ferrofluid zu testen. Ferrofluid besteht aus einer Trägerflüssigkeit, wie Öl oder Wasser, und darin enthaltenen Eisenpartikeln, die es ermöglichen, das Ferrofluid mit Magneten zu bewegen. Diese Eigenschaft von Ferrofluid ist besonders bei Raumfahrtanwendungen hilfreich, da sie die Anzahl der nötigen beweglichen Teile verringert und Reibung und Verschleiß reduziert. Wenn alles nach Plan verläuft, werden unsere Experimente im Jahr 2025 mit einer REXUS- Rakete von Nordschweden aus starten und damit auf den erfolgreichen Flügen unserer früheren Ferrofluid-Projekte PAPELL und FARGO aufbauen. Bis zum Start, wird unser drittes Ferrofluid Projekt FerrAS seinen hoffentlich erfolgreichen Start im März 2024 auch hinter sich gebracht haben und die dabei gelernten Schlüsse können ebenfalls in die Experimente einfließen.

Pumpen-Experiment

Der erste Teil des Experiments ist eine Pumpe, die Ferrofluid zur Bewegung einer Sekundärflüssigkeit verwendet. Bei diesem Pumpenkonzept werden Neodym-Magnete, die von Elektromagneten bewegt werden, als Kolben und Ventile benutzt. Durch Ferrofluid an den Magneten wird die Reibung verringert und die Pumpe abgedichtet. Dieses Konzept ähnelt der Displacement Pump unseres Projekts FerrAS, aber es verwendet zwei Kanäle statt einem, um die Sekundärflüssigkeit zu bewegen. Theoretisch verdoppelt sich dadurch die maximal mögliche Pumprate, während die Anzahl der beweglichen Teile gleich bleibt.

Schalter-Experiment

Der zweite Teil des Experiments ist ein elektrischer Schalter. Durch Galinstan, ein elektrisch leitendes Flüssigmetall, werden zwei elektrische Kontakte verbunden. Durch Ein- und Ausschalten eines Elektropermanentmagneten kann ein Tropfen Ferrofluid an eine Stelle bewegt werden, an der es den Stromfluss unterbricht. So lassen sich große elektrische Ströme ohne bewegliche Teile schalten. Ein ähnlicher elektrischer Schalter wurde bereits im Rahmen unseres Projekts FARGO getestet, aber die Version in diesem Experiment verwendet ein alternative Flüssigkeit-Kombination und neu entwickelte Elektropermanentmagnete, die zum ersten Mal in Schwerelosigkeit getestet werden sollen.

 

Mechanics

Das Mechanics-Team entwickelt ein CAD-Modell des REXUS-Moduls mit allen Experimenten. Es entwirft Gehäuse für die Experimente, damit diese unter normalem Umgebungsdruck getestet werden können. Das Team muss dabei auch immer die extremen Belastungen während des Raketenstarts berücksichtigen. Zusätzlich hilft es dem Science- Team beim Bau der Experimente.

Subsysteme

Science

Das Science-Team ist für die Entwicklung und den Bau der eigentlichen Experimente zuständig. Die Science-Mitglieder überlegen sich, wie die Eigenschaften des Ferrofluids in den Experimenten angewendet werden können. Dabei müssen auch immer die Anforderungen des REXUS-Programms bedacht werden. Das Science-Team testet die Experimente auch in unserer Werkstatt und wählt die besten Einstellungen für den Flug.

 

Elektronics+Software

Das Team Electronics+Software kümmert sich sowohl um die Hardware- als auch die Softwareseite unseres Projekts. Es entwirft Leiterplatten, wählt elektrische Komponenten aus und führt Funktionstests der Bauteile durch. Dieses Subsystem ist auch für die Programmierung der Software verantwortlich, die den Betrieb der Experimente sowie die Kommunikation mit der Rakete ermöglicht. Darüber hinaus arbeitet das Team mit dem Science-Team zusammen, um wissenschaftliche Daten während des Flugs bestmöglich zu sammeln.

Timeline

• Nov. 2023: Auswahl-Workshop DLR • Dez. 2023: Entscheidung über Auswahl für das REXUS-Programm • Feb. 2024: Preliminary Design Review (PDR) • Jun. 2024: Critical Design Review (CDR) • Aug. 2024: Integration Progress Review (IPR) • Nov. 2024: Experiment Acceptance Review (EAR) • Dez. 2024: Integration Week • Jan. 2025: Bench Test • Mär. 2025: REXUS Launch Campaign in Esrange, Schweden

Erreicht
Ausstehend
Aktuell
Zukunft

News

REXUS/BEXUS

REXUS/BEXUS ist ein internationales Studentenprogramm in Kooperation des deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit der schwedischen nationalen Raumfahrt-Behörde (SNSA). Es gestaltet sich als Wettbewerb und bietet Studenten die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen als technische Experimente unter Bedingungen durchzuführen, die denen im Weltraum ähnlich sind. Dazu gehören etwa der Einfluss von Weltraumstrahlung oder das Verhalten bei reduzierter Schwerkraft. Dabei besteht die Möglichkeit, die Experimente entweder auf einer fast sechs Meter langen Rakete durchzuführen (REXUS), die in bis zu 100 Kilometern den Gipfel ihrer Flugbahn erreicht, oder einen sogenannten Stratosphärenballon zu nutzen (BEXUS), der im freien Flug eine Höhe von bis zu 35 Kilometern erreichen kann.nnWährend der gesamten Projektzeit werden die deutschen Studententeams vom DLR Raumfahrtmanagement in Bonn betreut und lernen somit den vollständigen Ablauf eines Raumfahrtprojekts kennen, von der Idee selbst bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse.n

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