Training Week von ROACH-RX

Training Week von ROACH-RX

Im Rahmen des Deutsch-Schwedischen Programms REXUS-BEXUS reiste eine Delegation unseres Projektes ROACH-RX, zusammen mit den anderen Teams des Programms aus Deutschland und ganz Europa, in der Woche vom 20. bis zum 24. Februar 2017 zum DLR-Standort Oberpfaffenhofen um dort an der „Training Week“ teilzunehmen.

Unser Team durfte als am Montagmorgen beim PDR (Preliminiary Design Review) präsentieren. In der anschließenden Fragestunde mit Experten von DLR, SNBC und ESA wurde unser Konzept besprochen und beurteilt.

Neben unserer erfolgreichen PDR-Präsentation war die Woche mit weiterführenden und ergänzenden Vorträgen zur Durchführung unserer Projekte ausgefüllt. Nicht nur Themen wie die thermische und mechanische Auslegung der Experimente, sondern auch das Design der Software und der Elektronik sowie eine gute Projekt- und Teamstruktur wurden angesprochen. Zum Abschluss bekamen alle Teams nochmals die Chance in der „Ask the Experts Session“ sämtliche noch offene Fragen zu stellen und Details an den Konzepten auszuarbeiten.

Da wir die anderen Teams aus Europa bisher noch nicht kennengelernt hatten, wurde uns die Möglichkeit geboten unsere Projekte gegenseitig zu präsentieren und bei sozialen Events wie gemeinsamen Ausflügen (zB zum Kloster Andechs) und gemeinsamen Abendessen Kontakt zueinander herzustellen.

Das Highlight der Woche war die Führung am Donnerstagabend durch das Testzentrum von IABG in Ottobrunn mit einer anschließenden Feier auf bayrische Art mit Bier, Essen und Kuchen.

Der letzte Tag beinhaltete eine Führung durch das GSOC (German Space Operations Centre). Wir erhielten ausführliche Informationen zur ISS, dem Columbus-Modul und den Missionen, welche von hieraus gesteuert werden und bekamen sogar die entsprechenden Kontrollräume zu sehen. Zum Schluss wurde die Training Week mit einer kleinen Abschlusszeremonie beendet.

Als Nächstes offizielles Ereignis steht das CDR (Critical Design Review) im Juli an. Bis dahin werden erste Tests durchgeführt und das Design von ROACH-RX finalisiert.

Offizieller Startschuss für ROACH

Offizieller Startschuss für ROACH

Wir haben nun die offizielle Zusage des DLR auf einen Platz im REXUS Programm. Als nächstes ist nun bis zum 27. Januar das erste Student Experiment Document (SED) einzureichen, gefolgt von einer Training Week mit anschließendem Preliminary Design Review (PDR) vom 20. Bis 24. Februar 2017 in Oberpfaffenhofen.

Diese Woche haben wir einen großen Workshop am Laufen. Es sind die Anmerkungen des DLR-Teams umzusetzen und die kritischsten Komponenten zu testen. U. a. sind die mögliche Kraft der Adhäsionspads, die Funktionstüchtigkeit des Aufzugsdesigns und die Softwarestruktur zu überprüfen. Seitens des DLR wurde die Komplexität des Projekts beanstandet und vorgeschlagen, den Aufzug zu priorisieren. Wie sonst auch können sich jederzeit neue Teammitglieder einbringen. Insbesondere Unterstützung in den Bereichen Elektronik und Programmierung ist immer gern gesehen. (Anfragen an kontakt@ksat-stuttgart.de)

Anfang Januar und Mitte Februar sind weitere Workshops angesetzt, um jeweils das SED und das PDR vorzubereiten.

Ideenworkshop für den nächsten REXUS/BEXUS Zyklus

Ideenworkshop für den nächsten REXUS/BEXUS Zyklus

Aufgrund der tollen Erfahrungen mit dem vergangenen REXUS Programm möchten wir uns für den nächsten REXUS/BEXUS Zyklus mit Bewerbungsschluss diesen Herbst bewerben.

Dazu ist natürlich ein spannendes Experiment mit wissenschaftlichem Nutzen von Nöten, welches im Rahmen unserer Möglichkeiten umgesetzt werden kann. Unsere Mitglieder waren in den vergangenen Wochen dazu aufgerufen in kleinen Gruppen interessante Ideen zu finden und eine grobe Ausarbeitung in Form einer Präsentation vorzustellen.

Dabei sind insgesamt 14 spannende, anspruchsvolle und zum Teil auch kuriose Ideen entstanden (Wer wollte nicht schon immer die Wandrückführtemperatur einer Rakete zum Eierkochen benutzen?). In naher Zukunft werden wir in einer Abstimmung entscheiden, welches Projekt am besten geeignet ist und es weiter ausarbeiten, um den Auswahlworkshop des nächsten Projektzyklus zu rocken!

Im Folgenden sind die Projektideen in Kurzform zusammengefasst:

PETRUS

  • Elektronisches Triebwerk im Clusterbetrieb(4 Triebwerke)
  • Qualifikation des Triebwerks und Ausarbeitung der Stromversorgungselektronik in Hinblick auf CAPE
  • Motivation: unterschiedliche Ablation unter Mikrogravitation, Wechselwirkung EM mit anderen CAPE-Bordsystemen

(PETRUS Triebwerk, entwickelt von Dipl.-Ing. Christoph Montag)

MageR

  • Schwungrad, das von Magnetlagern gehalten wird
  • Aufspinnen des Schwungrades, Messung der Drehgeschwindigkeit und Monitoring eventueller Verluste, Abbremsen mit evtl. Energieentnahme
  • Motivation: verlustfreie Energiespeicherung im Weltall, verbesserte Performance von Drallrädern.

MicroRover-Mission

  • Rover basierend auf Nanokhod (IRS, vH&S)
  • Landet mit Fallschirm und fährt dann autonom
  • Motivation: sehr vielseitiges Projekt mit interessanten Einblicken in Landesysteme, Robotik und Datenkommunikation

TARGET

  • Test für Astraeus, „Nachfolger“ von CAPE
  • Kapsel, die nach dem Wiedereintritt einen Paragleiter ausklappt und autonom zu einem Landepunkt fliegt
  • Motivation: Entwicklung eines gesteuerten Landesystems für kleine Nutzlasten in miniaturisierten Wiedereintrittskapseln

Lifting Body

  • Nurflügler/Lifting Body-Gleiter, der autonom sein Ziel findet
  • Motivation: sehr kleiner Gleiter als Technologiedemonstrator, nützlich für „Sample Return“ Missionen aus dem LEO

Rockoons

  • Rakete, die von Ballon startet
  • Kleine Nutzlast möglich: z.B. Atmosphärenforschung
  • Motivation: Technologiedemonstrator zur Δv Reduzierung von Raketenstarts durch Höhengewinn und geringere Atmosphäreneinfluss

SD2S (Stuttgarter Dust Detector System)

  • Staubdetektorsystem basierend auf Influenz-Metallgittern
  • Detektion von Debrispartikeln in der Umgebung von Höhenforschungsraketen
  • Motivation: Erprobung des Messinstrumentes, Hochatmosphären/-Debriserforschung

ROACH

  • Kleiner Rover mit Haftmechanismus zur Hüllenuntersuchung während der Mikrogravitationsphase
  • Wahrscheinlichstes Methode: Elektroadhäsion in Verbindung mit „Geckomaterialien“
  • Motivation: Untersuchung/Reparatur von Schäden auf Satelliten im All (autonom oder ferngesteuert)

Space Eggs

  • Eierkochen in der Rakete
  • Nutzung der Wandrückführtemperatur entstanden durch den Raketenstart
  • Motivation: lustiges Zweitexperiment

Tensegrity

  • Struktur aus der Architektur, Streben mit Seilen verbunden
  • „Crushable“ Landestruktur für weiche Landungen
  • Motivation: Technologiedemonstrator

Ride the Rocket

  • „VR-Film“ (360°-Video) auf einer Rakete
  • erste Anwendung dieser Art (?)
  • Motivation: Erdbeobachtung und Trajektorienanalyse als wissenschaftlicher Zweck

Water Vapour Monitoring

  • Vorhandener Sensor auf SOFIA ist nicht für so geringe Dampfdichten entworfen, funktioniert nicht gut
  • Mögliches Experiment: Während Aufstieg mit Hygrometer messen, danach mit Laser
  • Weitere Möglichkeiten: Aufwärtsmessung und Vergleich mit ATRAN (Berechnungsprogramm Wasserdampfsäule), Vergleich Bildliefernder Systeme miteinander
  • Motivation: Entwicklung einer Methode zur Analyse des Atmosphärenwasserdampfes mit Möglichem zukünftigen Einsatz bei SOFIA

Materialerprobung

  • Beschleunigung von Partikeln und Beschuss von Materialproben in Mikrogravitation
  • Motivation: Bewegung und Verteilung von Partikelwolken, Beschädigungen von Membranen in Schwerelosigkeit beobachten

M"Künstliche" Gravitation

  • Erzeugung einer künstlichen Beschleunigung durch Rotation eines Teleskoparmtripods
  • Auswurfsexperiment mit Fallschirm
  • Motivation: Erprobung von in sich drehbaren Strukturen und Messung der erreichbaren Beschleunigungswerte
Ankunft in Kiruna

Ankunft in Kiruna

Wir sind in Kiruna! Sechs unserer Teammitglieder sind gestern nach Kiruna aufgebrochen und haben das Ziel nach einem langen Tag mit vielen ungeplanten Zwischenstopps letztendlich auch erreicht. Unsere Reise ging unter anderem auch über Umea und wurde mit Polarlichtern über den Wolken belohnt!
Nun geht es also in die letzte Phase von unserem MIRKA2-RX Experiment, an dem wir seit über eineinhalb Jahren arbeiten. Wir zählen die Minuten bis zum Start nächste Woche und arbeiten hart um unseren Traum endlich wahr zu machen. Gleichwohl möchten wir euch mit ein paar schönen Impressionen von unserer Reise an dieser spannenden Zeit teilhaben lassen.!

Vorbereitungen auf Kiruna

Vorbereitungen auf Kiruna

Die letzten Wochen waren für uns alle sehr anstrengend, da gerade auch Prüfungszeit an der Uni Stuttgart ist. Trotzdem haben wir einiges geschafft.
Wir haben den neuen modifizierten Wildlife Tracker getestet, der uns von Namtrack Namibia zur Verfügung gestellt wurde, und haben hier sehr positive Ergebnisse erhalten. Wir haben die Kapsel in mit Wasser getränkten Tüchern gewickelt (um die Abschirmung des Schnees zu simulieren) im Wald versteckt und konnten sie auf eine Entfernung von ca. 150m innerhalb von 12 Minuten wiederfinden!

Die Elektronik in der Kapsel wurde nochmal auf volle Funktionstüchtigkeit getestet und wir bekommen von allen Sensoren gute Messwerte.
Schlussendlich haben wir dann letzte und vorletzte Woche unsere Experimentenkiste fertig gepackt und zum DLR nach Oberpfaffenhofen geschickt, von wo es dann weiter dann Kiruna geleitet werden wird.

Der Shaker-Test